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Daiquiri vom Trollnest "YUNO"

17.05.2014 - 13.06.2020

Nie mehr in deine warmen Augen blicken

Nie mehr deine feuchte Nase in meinem Gesicht spüren

Nie mehr durch dein weiches

Fell streichen

Nie mehr...

Du fehlst uns so!

Als Yuno bei uns einzog, hätte ich glücklicher nicht sein können. So lange hatte ich davon geträumt einen eigenen Hund zu haben. 2014 wurde dieser Traum dann endlich Wirklichkeit.

Gesehen habe ich Yuno zum ersten Mal im Internet. Die Züchterin hatte dort ein Inserat platziert und da ich von Anfang an einen besonderen Gefallen an den "roten" Aussies hatte, war ich von Yunos Anblick sofort geflasht.

Ich fasste mir also ein Herz und rief dort an. Wenn ich heute über diese Situation nachdenke, dann muss ich echt schmunzeln. Ja, ich hatte nämlich echt Angst davor, dass mir die Züchterin zum Beispiel sagen könnte, ich würde einem Aussie nicht gerecht werden und sie mir darum keinen Hund gäbe. Entgegen allen Befürchtungen war das Gespräch aber sehr nett und sie lud uns zu sich ein. Der Tag des Kennenlernen folgte einige Tage später und nach einem langen und ausführlichen Gespräch waren wir uns einig, Yuno, der damals noch Daiquiri hiess, sollte am 1. August bei uns einziehen. Ich konnte es kaum erwarten.

Dann war es endlich so weit! Yuno war ein unkomplizierter Welpe und die Zeit mit ihm war noch viel schöner, als ich es mir immer vorgestellt hatte. Unser erster Besuch in der Welpenstunde hingegen war eine absolute Katastrophe. Ich sass im Anschluss weinend zu Hause und fragte mich, was ich mir da denn für einen Welpen ins Haus geholt hatte. 

Yuno zeigte in der Spieleinheit das typische Aussie-Verhalten. Schön die Truppe umkreisen und alle beieinander halten und wehe wenn sich ein Hund etwas weiter entfernte...die Leiterin der Hundeschule war diesem Verhalten nicht gewachsen und ich schlichtweg noch zu unerfahren. 

Ich habe mir dann eine andere Hundeschule gesucht und von da ab lief es bedeutend besser.

Yuno war ein genialer Hund. Ausgeglichen, offen, freundlich, extrem einfühlsam und immer bereit mit mir etwas zu unternehmen oder zu arbeiten. Wir haben uns in einigen Sparten des Hundesports ausprobiert und ich habe durch und mit ihm eine Menge gelernt und die Liebe zur Rasse Australian Shepherd hat sich durch ihn noch mehr vertieft.

Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit uns. Als Yuno dreieinhalb jährig war, hatte er seinen ersten epileptischen Anfall. Er wurde von oben bis unten durchgecheckt mit dem Resultat, dass es sich wohl um eine idiopathische Epilepsie handelt. Dafür sprach auch die Tatsache, dass bei einem Wurfbruder diese heimtückische Krankheit ebenfalls ausgebrochen war. Was nun folgte war eine anspruchsvolle, belastende aber auch intensive Zeit. Zwischen den Anfällen war Yuno ein ganz normaler Hund. Die Züchterin wurde informiert, wie es aber leider in Züchterkreisen vorkommt, tat sie dies leichtfertig ab und sagte mir, "wenn du mit deinem Hund nicht mehr zufrieden bist, dann hol ich ihn halt wieder ab". Mit der Mutterhündin wurden zwei weitere Würfe gemacht.

 

Entgegen einiger Stimmen habe ich mich im Jahr darauf dazu entschlossen, einen Zweithund zu uns zu nehmen. Yuno war ein sehr sozialer Hund und ich war mir sicher, er würde einen Hundekumpel mit offenen "Armen" begrüssen, und so war es dann auch. Er hat Kalani vom ersten Moment an gemocht und akzeptiert. Den beiden beim Spielen und beim um die Wette laufen zuzusehen, liess mein Herz vor Glück fast zerspringen.

Die Anfälle häuften sich jedoch und die Medikamente wurden angepasst. Auch Alternativmedizin, Massagen, Ernährungsumstellungen etc. brachten keine Linderung. Zum Schluss hatte Yuno fast alle zwei Tage einen Anfall welcher jeweils zwischen 30 und 45 Minuten dauerte. Es war schlimm! Seinen geliebten Hund in diesem Zustand zu sehen ist einfach furchtbar und das Verfluchte an dieser Krankheit ist ihre Unberechenbarkeit. Man weiss nie, wann sie wieder zuschlägt und mit welcher Intensität. 

Wir haben so gekämpft und doch verloren...

Am 13. Juni 2020 mussten wir Yuno schweren Herzens gehen lassen. Die Krankheit hatte ihn verändert, ihn müde gemacht und immer wieder wurde er von diesen schrecklichen Anfällen gebeutelt. Am Schluss hatte er praktisch keine Erholungsphasen mehr und wir gingen seinen letzten Weg, gemeinsam...Es war schrecklich und noch immer kann ich nicht an ihn denken oder von ihm sprechen, ohne dass mir gleich die Tränen in die Augen steigen und es mir das Herz zudrückt. Ich habe so viel durch und mit ihm gelernt und ich bin ihm einfach nur so unendlich dankbar!

Danke, dass du mein Hund, mein Begleiter, mein Lehrmeister,

mein Tröster, mein Clown, mein Schatten, mein Alles warst!

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